<![CDATA[vom Harz bis auf die Insel Usedom 750 km mit Motorschirmen]]> http://www.4ox.de/4oxgallery/paracenter/main.php?g2_itemId=163849 Wenn die Flieger dem Guide um den Hals fallen und fast Pippi in den Augen haben, dann ist das das Ende einer außergewöhnlichen Motorschirm-Deutschland-Tour, die uns vom Harz nach 750 km Flugstrecke bis auf die Insel Usedom gebracht hat. Start am letzten Samstag auf dem Airfield Stapelburg. Zunächst Anreise der 7 Teilnehmer und Materialcheck und Briefing, was die nächste Woche so alles auf uns zukommt. Material ok, Vorbereitung eher so lala. "Was, ich kann in mein Gps routen eingeben? Tatsächlich, funktioniert." "Im Fliegertaschenkalender ändert sich auch mal was? Also der von 2012 kann schon ungültig sein? Stimmt ja schon wieder." Na ja, das sind wir doch gewohnt und dazu ist die Tour ja auch da, dass man das Erlenernte vom Theoriekurs mal wieder in Erinnerung gebracht bekommt. Die meisten fliegen ja nach dem Scheinerhalt zu Hause auf dem heimischen Flugplatz, wo man nach einigen Starts Jeden und Alles kennt.
Für unsere tour wurden also noch fix ein paar Teilnehmer mit aktuellem Planungsmaterial ausgestattet und die Handhabung der Instrumente eingewiesen. "Ach, bei den Koordinaten gibt es sogar Dezimastellen. Also doch nicht 96 Sekunden, sondern 96 Hunderstel." Das Thema war aber am ersten Tag erledigt und das Briefing für die erste Route vom Airfield nach Ithwiesen bei Hameln begann. Nachdem die Thermik am Nachmittag so langsam nachließ, der Tag aber nicht mehr viel Flugfenster offen ließ, ging es los. 2 Xcitor, 2 Solotrikes und 4 Rucksackmotoren. Start auf der frisch gemähten Wiese zwischen riesen Strohballen. Das Abenteuer begann. Die Wetterprognosen waren spannend und es ergaben sich in den nächsten Tagen wirklich nur kleine Flugfenster, in denen dann die weiteren Etappen gelangen. Von Ithwiesen, wo wir sehr herzlich aufgenommen wurden und nach dem ersten zünftigen Landebier bei Grillfleisch übernachtet haben, ging es anderntags weiter nach Göttingen Heilbad Heiligenstadt. Diesen Platz kannten wir schon und die Vorsitzende Wibke und Vorstandsmitglied Michael haben uns persönlich empfangen. Sind eh beide mal selber in der Harzer Gleitschirmschule geflogen. Jetzt nur noch Fläche und als besonderes Schmankerl gönnen sich beide einen Doppeldecker Kibitz. Natürlich fliegt man nur mit Lederkappe - die tollkühnen Männer (und Frauen) in ihren fliegenden Kistenlassen grüßen. Die Wartezeit am Platz, wo wir auch eine Nacht bleiben, wurde mit einem Flug im Segelflugzeug mit Michael am Knüppel verkürzt. Ein tolles Erlebnis für Jörg und Knut. Und nach dem Abendessen, das am Platz durch die Fliegerfrauen gekocht wurde, gab es eine kleine Werksspionage. Dort steht nämlich ein gerade in der Entwicklung befindlicher Helikopter mit koaxialem (gegenläufigen) Propeller. Da entfällt der Heckrotor, da es kein Drehmoment gibt. Am nächsten Morgen dann Abflug nach Bad Gandersheim. Was, zurück in den Harz? Nur als Zwischenstation, da wir sonst nicht weiter gekommen wären. Bei niedriger Basis am Platz bei 1000 ft wären die Jungs alleine nicht gestartet. Und genau das lehrt so eine Tour. Mit entsprechender Wettervorbereitung und Routenwahl ist sicheres Fliegen möglich. Nach der Landung kamen gleich 3 junge Burschen, Danni, Lasse und Enrico, zu uns und waren voller Interesse. Sie selber waren im Fliegerlager für Segelflieger. 3 tolle Typen, die mit ihrer Freizeit was anzufangen wissen. In Bad Gandersheim hat uns Georg, 2. Vorstand, Motorschirmflieger (bei uns gelernt), jetzt Giro und Dreiachser, den Hangar zur Verfügung gestellt. Das erste Gewitter ließ nicht lange auf sich warten. Fliegerkamerad Waldemar hat uns dann kurz besucht, als wir gerade in einer Eisdiele waren. Abends dann bei Gino 2 in der Pizzeria gab es ein Gewitter, das innerhalb kürzester Zeit Bootfahren auf den Straßen möglich war. Da fragte sich der der eine oder andere der Gruppe, ob er denn sein Zelt zugemacht hätte. Nach dem 5. Bier und Ramazotti war das aber auch kein Thema mehr. Dann wird halt im Zelt Boot gefahren. War aber dann doch nicht so schlimm, jedenfalls aus Sicht der Teilnehmer, die ihr Zelt zugemacht hatten.. Dafür lud uns Waldemar am nächsten Morgen zu sich zum Frühstück ein. Spiegelei und Rührei gabs auch. Zwischenzeitlich ergab die Wetterplanung, dass ein über 100 km langer Flug nach Eisenach-Kindl zur Drop Zone möglich war. Start und Flug vorbei an sich auflösenden TCU´s und Blick auf CB´s im Osten des Landes. Beim Anflug auf Eisenach wurde von der Flugleitung der Anflug sehr gut koordiniert, sodass auch die Springer gar nicht beeinträchtigt wurden. Ein toller Mix aus Motorschirmen und Fallschirmspringern. Vor 4 Jahren waren wir schon mal dort und konnten damals das Fußball-WM-Spiel Deutschland gegen Argentinien sehen. Auch damals verloren die Gauchos. Nur wurden wir leider nicht Weltmeister, so wie jetzt. Thorsten, Pilzberater in Sachsen - Anhalt (was wir alles für toffe Typen bei so einer Tour dabei haben) schlenderte Abends mit dem Körbchen über die Wiese und kam mit vollem Korb zurück. Die Pilze zauberte er zu einem tollen Essen, dass mit Grillfleisch garniert wurde. Klar, dass das Landebier nicht fehlen durfte. Und es wurde an den Abenden immer eine lange Landung. Von Eisenach ging es dann am nächsten Tag morgens nach Sömmerda, wo uns Frau König mit sirenengleicher Stimme das Landen schmackhaft machte. Da konnten wir nicht nein sagen. Und als es beim Landen immer thermischer wurde, kam ihr netter Kommentar "einfach nicht den 'Spaß vergessen!" Alle kamen heile runter, Otto wie immer mit nem Begrüßungskuss für die Landewiese. In der platzeigenen Gastwirtschaft hatte Frau König auch noch Zeit neben der Flugleitung uns einen strammen Max zu machen. Abends ging es dann weiter vorbei am Kyffhäuser nach Ballenstedt. Jetzt waren wir einmal um den Harz rum. Ballenstedt der ultimative Wohlfühlplatz bei Uwe und Thorsten den souveränen Flugleitern und vor allem bei Angie in der Wirtschaft. Da Otto noch vor dem Kyffhäuser einen Motorausfall hatte, dauerte es dann etwas länger, bis das Grillfleisch fertig war. Aber die Kiste Landebier von dem Xcitor-Thorsten führte uns über die Wartezeit. Und auf einmal kam der Wunsch in der Gruppe auf, nach Süden gen Müritz und Ostsee zu fliegen. Also begann meine Wetterplanung mit dem zu Bett gehen und setze sich fort vor dem Aufstehen. "Jung, das wird ein harter Ritt. Wir müssen dann auch die thermische Tageszeit noch mehr nutzen." Also ging es von Ballenstedt am Morgen los nach Gardelegen, dann weiter nach Kyritz und abends zwischen zwei kleinen Fronten mit Gewitter in Neustrelitz nach Waren an der Müritz. 240 km in drei Etappen. Auf der ersten Etappe sind wir durch kleine Regenschauer geflogen, die aber nach 5 km wieder zuende waren. Definitiv nix Kritisches sondern lehrreich. Es geht viel mehr, als du denkst. In Kyritz haben wir mit Manne einen Flugleiter kennengelernt, der Fliegen lebt. Und der von der Motorschirmgruppe begeistert war. Da er selber als Flugleiter mit Motorschirmen bisher wenig Kontakt hatte und schon gar nicht mit einer Gruppe, hat er gleich den Thorsten rangeholt. "Du hilfst mir doch bei der Einweisung, nicht wahr?" Hat alles super geklappt. Tolle Absprachen mit den anderen Piloten on air, die sogar mal die Platzrunde freigegeben haben und warteten, bis alle unten waren. Und als wir wieder starteten zum Weiterflug nach Waren an der Müritz gab es natürlich wieder Abflughilfe. Beim Abschied sagte Manne noch: "Eigentlich seid ihr mit diesem Flug was für die Presse. Das ist doch ein echtes Highlight."
Anmerkung: ja stimmt. Die Göttinger haben das auch gleich an die Presse gegeben:
Hallo Frau Bielefeld, habe hier einen kleinen redaktionellen Beitrag, mit der Bitte um Veröffentlichung. Mit freundlichen Grüßen Rainer Breitenstein 2. Vors. der LVG
Windsurfer eingeschwebt
Göttingen/ Heiligenstadt: Auf dem Flugplatz der Luftsportvereinigung Göttingen überraschten am 3.08.14 altbekannte Luftsportler „Windsurfer der Lüfte“, die Teilnehmer am diesjährigen Fliegerausbildungslager mit Ihrer Landung. Sie sind mit ihren motorgetriebenen Gleitschirmen auf einer Deutschlandtour, machten gern wetterbedingt im Eichsfeld bei den hiesigen Segelfliegern Station. Mit einem großen Dankeschön für die erwiesene Gastfreundschaft verabschiedeten sich am Montag die 8 Luftsportler von der Harzer Gleitschirmschule mit Ihrer Bodencrew. Frau Dr. Göbel, die erste Vorsitzende des Vereins, verabschiedete die Sportfreunde mit dem Fliegergruß „Blue sky" und "many happy landings". Für die schaulustigen Urlauber der hiesigen Hotels eine sehendwerte Überraschung.
Wir sind also willkommen. Und in Waren an der Müritz sind wir auch gern gesehen. Kurz über Handy PPR (Erlaubnis) eingeholt. Das muss immer sein. Und wir konnten frei zugänglich landen. Die dortige Fliegergruppe aus Cuxhaven war bereits informiert. Eigentlich wollten wir zum Müritz Airpark, wo wir auch gerne hätten hinkommen dürfen. Aber das Wetterbild war offen und wir flogen weiter. Entlang westlich der Müritz und dann zwischen zwei ABAS (Vogelschutzgebieten) rüber nach Waren und dann nach Vielist. Nach der Landung kurze Rücksprache mit dem Flugleiter ("ah, übernachten tut ihr auch. Dann bitte morgen früh einmal die Toilette putzen." Klar machen wir das. Doc Pfote und Otto waren die Freiwilligen). Und dann die Abschlussplanung. Denn der Wind sollte westlich sein. Als Ziel die Insel Usedom, Flugplatz Mellenthin, wo ab dem 11. ein Motorschirm-Fliegerlager stattfindet. Ein morgendlicher Anruf bei Arno "Ach Du bist das Knut. Du warst doch vor 100 Jahren schon bei uns!" Ja wohl war. Wir waren mit einer der ersten Motorschirmtouren vor 15 Jahren in Mellenthin gelandet. Arno gab uns noch wichtige Informationen, da der UL Platz Mellenthin direkt in der Kontrollzone vom Flughafen Heringsdorf liegt. Dort rief ich auch noch an und nach dem Anflug über Anklam - beim dortigen Flugplatz holten wir per Funk die Überfluggenehmigung ein - ging es dann vom Festland rüber zur Insel Usedom. Hoch genug, um die aktiven Aba´s nicht zu stören, tief genug für die Kontrollzone Heringsdorf. Anflug an Mellenthin vorbei von Norden her on den Flugplatz rein. Und wie an allen Plätzen gab es wieder Begrüßung durch alte und junge Bekannte. Gunnar Barthel ist auch da und drehte gerade seine Runden im Doppelsitzer. Und natürlich Arno, der mit jetzt über 70 Jahren immer noch fit und fidel ist und fliegt, und fliegt. Nach und nach kam dann unsere ganze Gruppe trotz starker Thermik, trotz Gegenwind im letzten Abschnitt, sicher am Flugplatz an und siehe da, Ottos Abschlusslandung war ohne Landekuss der Wiese.
Und jetzt wisst ihr, warum der Guide nicht auf sondern in den Arm genommen wurde.
Motorschirmfliegen ist geil! Und die Typen, die ich in den jetzt 27 Jahren Flugschule kennengelernt habe und immer wieder an den Plätzen treffe, sind es auch.
Bilder gibt es vorab erst mal nur von der Etappe Sömmerda-Ballenstedt-Gardelegen-Kyritz-Waren-Usedom. Und wenn mal welche doppelt sind, einfach weiter klicken. Anschauen lohnt sich.
Den Rest mach ich, wenn ich wieder dahoam bin. Allerdings auch erst nach dem Landekuss meiner lieben Frau Anno - ganz für mich allein.
Wir bedanken uns bei allen angeflogenen Plätzen für die tolle Gastfreundschaft und Hilfe. Oft wurden Türen offen gelassen, die sonst zu sind. Motorschirmpiloten sind an allen Plätzen herzlich willkommen. Macht was draus.
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en-us Gallery 2 RSS Module, version 1.1.8 Thu, 28 Mar 2024 14:12:57 +0100 120 http://www.4ox.de/4oxgallery/paracenter/main.php?g2_view=core.DownloadItem&g2_itemId=163854 <![CDATA[vom Harz bis auf die Insel Usedom 750 km mit Motorschirmen]]> http://www.4ox.de/4oxgallery/paracenter/main.php?g2_itemId=163849 <![CDATA[P1060244 (Mittel).JPG]]> http://www.4ox.de/4oxgallery/paracenter/main.php?g2_itemId=164342 http://www.4ox.de/4oxgallery/paracenter/main.php?g2_itemId=164342 ]]> Knut Jäger photo Fri, 08 Aug 2014 18:16:07 +0200 <![CDATA[Thumbs.db]]> http://www.4ox.de/4oxgallery/paracenter/main.php?g2_itemId=164339 http://www.4ox.de/4oxgallery/paracenter/main.php?g2_itemId=164339 Knut Jäger photo Fri, 08 Aug 2014 18:11:27 +0200 <![CDATA[P1060310 (Mittel).JPG]]> http://www.4ox.de/4oxgallery/paracenter/main.php?g2_itemId=164336 http://www.4ox.de/4oxgallery/paracenter/main.php?g2_itemId=164336 ]]> Knut Jäger photo Fri, 08 Aug 2014 18:11:27 +0200 <![CDATA[P1060309 (Mittel).JPG]]> http://www.4ox.de/4oxgallery/paracenter/main.php?g2_itemId=164333 http://www.4ox.de/4oxgallery/paracenter/main.php?g2_itemId=164333 ]]> Knut Jäger photo Fri, 08 Aug 2014 18:11:26 +0200 <![CDATA[P1060308 (Mittel).JPG]]> http://www.4ox.de/4oxgallery/paracenter/main.php?g2_itemId=164330 http://www.4ox.de/4oxgallery/paracenter/main.php?g2_itemId=164330 ]]> Knut Jäger photo Fri, 08 Aug 2014 18:11:26 +0200 <![CDATA[P1060307 (Mittel).JPG]]> http://www.4ox.de/4oxgallery/paracenter/main.php?g2_itemId=164327 http://www.4ox.de/4oxgallery/paracenter/main.php?g2_itemId=164327 ]]> Knut Jäger photo Fri, 08 Aug 2014 18:11:25 +0200 <![CDATA[P1060306 (Mittel).JPG]]> http://www.4ox.de/4oxgallery/paracenter/main.php?g2_itemId=164324 http://www.4ox.de/4oxgallery/paracenter/main.php?g2_itemId=164324 ]]> Knut Jäger photo Fri, 08 Aug 2014 18:11:25 +0200 <![CDATA[P1060305 (Mittel).JPG]]> http://www.4ox.de/4oxgallery/paracenter/main.php?g2_itemId=164321 http://www.4ox.de/4oxgallery/paracenter/main.php?g2_itemId=164321 ]]> Knut Jäger photo Fri, 08 Aug 2014 18:11:25 +0200 <![CDATA[P1060304 (Mittel).JPG]]> http://www.4ox.de/4oxgallery/paracenter/main.php?g2_itemId=164318 http://www.4ox.de/4oxgallery/paracenter/main.php?g2_itemId=164318 ]]> Knut Jäger photo Fri, 08 Aug 2014 18:11:24 +0200 <![CDATA[P1060303 (Mittel).JPG]]> http://www.4ox.de/4oxgallery/paracenter/main.php?g2_itemId=164315 http://www.4ox.de/4oxgallery/paracenter/main.php?g2_itemId=164315 ]]> Knut Jäger photo Fri, 08 Aug 2014 18:11:24 +0200