mit dem Motorschirm vom Harz bis an die Ostsee
Ein Gruß von der Deutschlandtour 2014
Das halbe Ziel ist erreicht, wir waren an der "Oschtsee" in Wismar. Jetzt sind wir in Waren an der Müritz und lauern darauf, gen Harz weiterfliegen zu können. Gewitter und stark böiger Wind hat uns hier gegroundet. Langweilig ist uns dennoch nicht geworden. Unsere Fußballjungs haben uns bestens unterhalten. Wie in der letzten News von mir angekündigt: Brasilien am Boden, Germany 12 Points. Hier die Chronologie unsere Tour:
Am letzten Samstag haben wir uns auf dem Airfield Stapelburg zu unserer diesjährigen ersten Motorschirm-Deutschlandtour getroffen. Samstag wurde wie immer das Material gesichtet, es wurden erste Starts und Flüge rund um das Airfield gemacht. Die Gelegenheit wurde genutzt, letzte Einstellungen vorzunehmen und sich noch mal mit seinem Flieger vertraut zu machen. Dann Instrumente einstellen, letzte Einkäufe für einen Start in eine Campingwoche getätigt und ... kein Wetter für den Abflug. Wetterplanung für Sonntag:6 Uhr vorbereiten, um kurz vor 7 war der erste von 14 Piloten airborne. Ziel: Gardelegen EDOC. Toller Platz, tolle Leute, sehr Motorschirmfreundlich. Den Platz kannten wir vom letzten Jahr. 82 km. Für Britta und Jürgen die erste größere Etappe. Vorbei an Helmstedt und dem Grenzpunkt Marienborn, wo West- und Ostdeutschland bis zur Wende getrennt waren. Heute führt die A2 als Ostroute durch die ehemalige DDR bis Berlin. Alle angekommen? Ne, leider nicht der Frank. Der hat sein wichtigstes Bauteil in der Luft verloren, den Propeller. Materialbruch an der Welle hat den Propeller wie ein Ahornblatt davonsegeln lassen. Also gleich eine Aussenlandung. Jörg hat Frank eingesammelt. Leider war die Tour jetzt schon vorbei, da wir an seinem Trike keinen Ersatzmotor bautechnisch verwenden konnten. Material war ja wie auf allen touren als Ersatz dabei. In Gardelegen kurzer Zwischenstopp, da die Wetterprognose besagt: es wird die nächsten 'Tage in Deutschland gewittrig und windig. Also fix mal mit Britta unserer motorschirmfliegenden Skilehrerin aus dem Snowdome von Bispingen telefoniert, da als nächster Platz Uelzen EDVU, 78 km Flugstrecke, auf dem Plan steht. "Ob das geht?" fragende Blicke, da es bereits sehr thermisch ist und unsere Verfolger durch Baustellen nicht zeitgerecht mit dem Sprit zum Nachtanken in Gardelegen aufschlagen. Oder hat Uwe doch noch Verwandte besucht? Er kommt ja aus der Gegend. Ne, war doch die Baustelle. Dann startet die 2. Etappe. Vorbei an Salzwedel ab in die Lüneburger Heide, wo der Boden immer trockener wird und die Thermik immer besser. Nur leider haben wir keinen Gleitschirm sondern Motorschirm. Unterschied: anstatt wie beim Gleitschirm immer in der Thermik erst mal nach oben aufdrehen, der Bart wird breiter, fliegen wir zwar hoch aber immer durch. Rein in die ´Thermik, raus aus der Thermik. Bremsen schön in der Hand behalten und ausgleichen. Gelingt auch allen super. Nur Britta - nicht die Skilehrerin sondern die von Jürgen - hat keinen bock auf das Holpern. Also runter und Landung auf einer Wiese ... mit Zaun. wo ist denn hier der Ausgang? Ich flog noch direkt über ihr lang, konnte mich vergewisser, dass alles ok war und dann weiter gen Uelzen. Auf meinen persönlichen Spuren. Hier bin ich 1978 zur Polizeischule gegangen. Erinnerungen werden wach. Erinnerungen an eine tolle Zeit. In Uelzen hat uns die andere Britta schon am funk. Wir schweben gleich aus dem Queranflug auf die Piste. Ab und zu in Warteposition, wenn ein F-Schlepp mit Segelflugzeug startet. Am Platz sind alle sehr entspannt. Wieder ein motorschirmfreundlicher Platz. Ein Vereins-heim mit Bewirtung für Getränke ist am Platz. Da der Wind noch thermisch zugenommen hat, frühstücken wir erst einmal ... um 14 Uhr. Na ja, eigentlich wollen wir das immer nach der ersten Etappe machen. Aber in Anbetracht der Tatsache, dass wir ab Dienstag wohl erst mal ein paar Tage nicht fliegen können, ist das kein Problem.
Eine Etappe soll es aber noch sein. Klaus Bosselmann ist mit seiner Motorschirmschule und Fresh Breeze Service-Station in der Nähe von Bobzin, südwestlich von Schwerin. Er war noch am Schulen. Also durften wir kommen. Von Uelzen also noch eine Etappe mit knapp 80 km. Das war schon eine gewaltige Tagesausbeute. Übernachtet haben wir in Zelten am Bahndamm. Am nächsten Tag war eine Front angekündigt, die nachts durchmarschieren sollte und weiter nach Osten abzog. Das verzögerte sich zwar etwas, aber bis 11 Uhr waren alle in der Luft auf dem Weg nach Wismar an die "Oschtsee". Dieser Begriff wurde 2013 von Rolf aus dem Schwabenländle geprägt. Auf diesem Weg einen schönen Gruß an Uli und Rolf.
Die Etappe nach Wismar war etwas über 50 km lang, vorbei am Schweriner See. Aus der Ferne schon sichtbar die Werft und das Meer. Der Flugplatz Wismar-Müggenburg EDXW liegt nordöstlich der Stadt, die sich in die Bucht einbettet. Von der Krimiserie "Soko Wismar" wohl bekannt, Jetzt machen wir Luftaufklärung. Peter findet den Platz nicht gleich, aber Nils hilft ihm. "Schau mal nach unten, Du bist genau drüber!" In so einer netten Fliegertruppe fühlt man sich einfach sicher behütet. Dann ordentlich angemeldet über Funk: "Wismar Info, 12 Motorschirme VFR von usw zur Landung". Frau Miehlke erwidert jeden Funkspruch souverän mit einer warmen, angenehmen Stimme. Wir dürfen quer zur Graspiste gegen den Nordwind landen. Auch wieder wollkommen unkompliziert. Ein alter DDR-Platz, den man nach der Wende gleich als Verkehrslandeplatz weiterführen konnte. Ein Ausflug mit Motorschirm ist empfehlenswert. Aber nur, wenn ihr die Regeln einhaltet und vor allem die ABA´s (Vogelschutzgebiete, zeitlich begrenzt, manche ganzjährig, Überflug mit 2000 ft Gnd) beachtet. Das gilt für die ganze Region, vor allem auch für die Region der Müritz. Da geht es von Wismar hin. Aber zuerst ein Stadtbesuch und lecker Fisch essen am Marktplatz.
Um 19 Uhr, als die letzte Maschine gelandet ist, können wir quer zur Bahn starten und Wismar verlassen. Schade, ist wirklich schön und vor allem wieder sehr motorschirm-freundlich. Von Wismar geht es nach Südosten an Rostock-Laage vorbei direkt nach Waren-Vielist EDOW. Am Platz ist ein Segelfluglager der Sauerländer. Viele junge Flieger, die in den F-Schleppeingewiesen werden. Toll, wie die jungen Leute dort auftreten.
Am Platz schult auch die Norddeutsche Flugschule an der Winde. Die Flugschule ist aber z.Zt.in Portugal. Nur Dagmar ist vor Ort und unterstützt uns mit Rat und Tat und besucht uns, als wir im Chinarestaurant am Altstadthafen (sehr gut, sehr günstig) das unglaubliche Halbfinale von Brasilien gegen Deutschland sehen. War das geil. Irgendwie hatte man den Eindruck, da wird ständig eine Wiederholung gezeigt. War aber am Ende doch das in die Geschichtsbücher eingehend 7 : 1. Und Sonntag sacken wir die Argentinier auch noch ein. Ein Sommermärchen - für unsere Motorschirmteilnehmer ist das die Deutschland-Tour. Auch wenn wir jetzt seit Montagabend in Waren gegroundet sind. Die Region bietet sehr viel Abwechslung. Eine schöne Bootstour durch den Nationalpark haben wir auch schon gemacht. Vorbei an noblen Einrichtungen der ehemaligen DDR. Da gab es ein Hotel mit 1000 Betten, sicher nur für linientreue und verdiente Staatsbürger. In unserer Tour sind wir bunt gemischt mit Wessies und Ossis, die die Zeit der Mauer und Grenze und der Wende hautnah miterlebt haben. Die Geschichten, die abends am Lagerfeuer erzählt werden, sind authentisch. Manchmal zum Lachen, oft zum Weinen.
Jetzt sind wir im stand by für den Weiterflug nach Stapelburg via Airpark Müritz, Kyritz und Gardelegen. Da werden aus unseren bisher 371 km über 600.Wir hoffen, dass es klappt.
Übrigens: die Touren gibt es in der Harzer Gleitschirmschule seit 14 Jahren. Nils ist bereits das 8. Mal dabei. So wie viele andere auch, die als Stammgäste immer dabei sind. Deshalb machen wir diese Tour jetzt 2 x im Jahr, nächstes Jahr vielleicht sogar 3 x.
Motorschirm-Deutschland-Tour ist geil!
Datum: 10.07.2014
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